Vorbereitung auf die telc-Prüfung

Cristian Gamboa über seinen Deutschunterricht am LSI

Cristian Gamboa, langjähriger Rechtsverteidiger des VfL Bochum, hat nach seiner aktiven Profikarriere eine neue Rolle als Scout und Talentspäher beim Verein übernommen. Der 35-jährige Costa-Ricaner spielte seit 2019 für den VfL und absolvierte über 100 Pflichtspiele für die Blau-Weißen. Auch international hat Gamboa eine beeindruckende Laufbahn vorzuweisen: Zwischen 2010 und 2023 bestritt er 78 Länderspiele für Costa Rica und nahm an den Weltmeisterschaften 2014 in Brasilien und 2018 in Russland teil. 2014 gehörte er zu jener legendären costa-ricanischen Mannschaft, die sensationell das Viertelfinale erreichte. Sein Entschluss, gemeinsam mit seiner Frau Melissa Salazar Deutsch zu lernen, war ein wichtiger Teil seiner Zukunftsplanung: „Ich wollte mich nicht nur auf dem Platz gut integrieren, sondern auch nach der Karriere beruflich in Deutschland eine Perspektive haben“, sagt er. Am Landesspracheninstitut (LSI) absolvierten beide individuellen Unterricht – mit Erfolg: Sie erreichten das B1-Niveau und bestanden die telc-Prüfung. Im Gespräch berichtet Gamboa, wie wichtig ihm die Sprache für die Integration ins Team und die Verständigung mit Trainern war, welche Tipps er für die Prüfungsvorbereitung hat und wie er das Lernen mit dem anspruchsvollen Alltag eines Profifußballers vereinbaren konnte.

 

VfL-Profi Cristian Gamboa mit DaF-Lehrerin Caroline Gnanko vor dem Eingang des LSI

Caroline Gnanko vom DaF-Team des LSI mit VfL-Profi Cristian Gamboa. Foto: LSI

Herr Gamboa, was hat Sie motiviert, Deutsch zu lernen? Warum haben Sie sich für das Sprachtraining am LSI entschieden? 

Für mich gehört Sprache direkt zum Beruf eines Profifußballers. Eine schnelle Anpassung an ein neues Team ist entscheidend – und gute Kommunikation auf und neben dem Platz spielt dabei eine zentrale Rolle. Fußball ist ein Mannschaftssport - man muss genau wissen, was verlangt wird, was die Mitspieler sagen und welche Anweisungen man bekommt. Wenn man Deutsch spricht, kann man sich viel schneller anpassen, besonders wenn andere Spieler kein Spanisch oder Englisch sprechen. Das Sprachtraining am LSI passte perfekt zu meinem engen Zeitplan. Unsere Lehrerin Caroline hat uns von Anfang an das Gefühl gegeben, dass sie uns wirklich unterstützen will. Der Unterricht war flexibel und orientierte sich an unseren Terminen – so konnten meine Frau und ich kontinuierlich lernen und am Ende gemeinsam das B1-Niveau erreichen. 

Ist Deutsch eine schwer zu lernende Sprache? 

Ja, Deutsch ist eine sehr schwierige Sprache. Aber am LSI bekamen wir viele hilfreiche Tipps und lernten auf eine freundliche, zugängliche Art. Das hat mir sehr geholfen, die Sprache besser zu verstehen, mich schneller zurechtzufinden – und am Ende auch die Prüfung zu bestehen. 

Welche deutschen Wörter sind im Training und auf dem Platz wichtig? 

Im Training benutze ich oft Wörter wie „rechts“, „links“, „vorne“, „zur Seite“ – das sind wichtige Anweisungen auf dem Platz, besonders für die taktische Positionierung. Auch im Videotraining tauchen viele fußballspezifische Begriffe auf, die man nach und nach lernt. 

Was gefällt Ihnen an Deutschland? Welche Erfahrungen haben Sie mit der deutschen Sprache im Alltag gemacht?

Ich schätze die Organisation und Struktur in Deutschland sehr. Das Gesundheitssystem ist wirklich gut, und es gibt viele Möglichkeiten – nicht nur für mich als Profi, sondern auch für meine Familie. Deutschland bietet viele Chancen für die Zukunft, und das ist etwas, das ich sehr positiv finde.

Sie haben die telc-Prüfung bestanden. Wie haben Sie sich vorbereitet? Haben Sie Tipps für andere, die die Sprachprüfung ablegen wollen? 

Mein Tipp: sich wirklich gut vorbereiten, regelmäßig üben und sich professionelle Unterstützung holen. Es gibt bestimmte Strategien, wie man diese Prüfungen am besten besteht. Hier kommt das LSI ins Spiel – es hilft sehr, Zeit zu sparen und sich gezielt vorzubereiten. So kann man die telc-Prüfung idealerweise gleich beim ersten Versuch bestehen, wie in meinem Fall beim B1-Test.

 

Text und Interview: Jörg Siegeler