Workshop für Japanisch-Dozenten

Foto: LSI Bochum (K. Pyc)

Optimale Qualitätssicherung hinsichtlich der Homogenität von Methoden und Unterrichtstechniken im Dozententeam gehört nach dem Selbstverständnis des LSI-Japonicum zu einem effektiven Sprachunterricht dazu - ebenso wie der richtige Medieneinsatz. In Anknüpfung an zwei im Juli 2013 und August 2014 durchgeführte Methodikseminare fand deshalb am LSI-Japonicum wieder ein Fortbildungsworkshop für Honorardozenten statt. Konkretes Thema war die praktische Umsetzung der neuen Grundkursformate Japanisch 1 und Japanisch 2 im Unterrichtsablauf sowie die kürzlich eingesetzten Hörverständnismodule nach der Methode des TPR („Total Physical Response“).

Das Stammdozententeam des LSI-Japonicum wird regelmäßig durch Gastdozenten aus Japan sowie durch einen festen Pool von externen Honorardozenten unterstützt. Wegen der systematischen Teamrotation im Unterrichtseinsatz ist es für die Qualität des Sprachkurses von großer Bedeutung, dass sich die internen und externen Dozenten in Bezug auf Unterrichtstechniken, Lehrmethoden und Medieneinsatz abstimmen. Zur Einarbeitung bzw. Vertiefung der Japonicum-Methodik hat das LSI-Japonicum unter der Leitung von Dr. Gerhard Dillmann (Institutsleiter LSI-Japonicum) deshalb zum dritten Mal einen Fortbildungsworkshop durchgeführt, an dem neben dem Stammteam drei freie Mitarbeiter aus Bochum, Witten und Bielefeld teilgenommen haben, die regelmäßig als Honorardozenten am LSI tätig sind.

Aktives Lernen

Am Anfang des Seminars stand die Erläuterung und ein kurzer Meinungs- und Erfahrungsaustausch zur Neugestaltung des Unterrichtsablaufs in Japanisch 1 und Japanisch 2 (jeweils 2 Wochen) im Gegensatz zum älteren Format des dreiwöchigen Grundkurses. Anschließend wurde die TPR-Methode von ihrem fremdsprachendidaktischen Ansatz her erläutert und das neu entwickelte Curriculum für die täglichen TPR-Einheiten im konkreten Unterrichtsablauf vorgestellt. TPR ist eine Unterrichtsform, bei der Lehrende sprachliche Handlungsanweisungen geben, auf die die Lernenden mit nichtsprachliche Handlungen reagieren. Mit dieser Methode werden zwei Ziele erreicht: Zum einen schafft man so eine sehr lebendige Grundlage von sprachlichen Äußerungen und Formen, auf die man später, wenn die systematische Erklärung von Wortschatz, Floskeln und Grammatik ansteht, als bereits im Gedächtnis gespeicherten Pool von Kontextbeispielen mühelos zurückgreifen kann. Zum anderen wird das Hörverständnis insgesamt extrem geschult. Die Lernenden gewöhnen sich nämlich bei dieser Unterrichtsmethode daran, aus noch nicht erklärten oder vorbereiteten sprachlichen Äußerungen die relevanten Punkte herauszuhören. Hinzu kommt als dritter Punkt noch, dass diese Unterrichtsform erfahrungsgemäß einfach auch sehr viel Spaß macht und in erheblicher Weise zur Auflockerung des Unterrichtstages beiträgt. Eine kurze praktische Demonstration der methodischen Grundsätze und der aufgrund der in der Experimentierphase gewonnenen Erfahrungen entwickelten Techniken und Vorgehensweise im konkreten Unterrichtseinsatz bildeten den Abschluss des Workshops.