Eliana Kroll, Johanna Döge, Samantha Deters
„Ich dachte früher, dass Koreanisch eine schwere Sprache ist, aber wenn man sich erst einmal darauf einlässt, merkt man, dass sie leicht zu lernen ist.“
04.08.2022
In diesem Jahr fand bereits zum zweiten Mal die Summer School Korean in a bubble für Schülerinnen und Schüler im LSI in Bochum statt. Wie das Koreanisch-Lernen in den Kursen ablief, wie die Freizeitgestaltung aussah und ob der Kurs zu empfehlen ist, haben uns Eliana, Johanna und Sam erzählt, die als Teilnehmerinnen mit dabei waren.

Eliana, Johanna, Sam - was hat euch motiviert, Koreanisch zu lernen?
Eliana: Mein Bezug zum Koreanischen ist durch K-Pop und K-Dramen entstanden und dass ich gerne wissen wollte, was dort gesungen und gesagt wird. Manche Übersetzungen, die ich im Internet gefunden habe, haben mir nicht weitergeholfen, weil es im Deutschen keine richtige Übersetzung für manche koreanischen Wörter gibt. Außerdem finde ich den Klang der Sprache sehr schön. Dadurch ist diese Faszination entstanden und natürlich durch die Kultur, die ich unbedingt besser kennenlernen wollte.
Johanna: Meine Mutter ist Koreanerin. Ich wusste aber relativ wenig über die Sprache und die Kultur, weil sie noch sehr jung war, als sie nach Deutschland kam. Dann hat eine Freundin von mir die Summer School im Internet gefunden und gesagt: „Lass uns das doch machen!“ und da dachte ich mir: „Ja, das ist eine gute Idee!“
Sam: Den ersten Kontakt zu der Sprache hatte ich durch die Musik und das Fernsehen. Ich muss sagen, dass ich eigentlich kein großer K-Pop-Fan bin. Aber ich möchte gerne bald ein Auslandsjahr machen, am liebsten in einem Land, in dem es deutlich anders ist als hier. Ich habe mich für Korea entschieden, wo ich zumindest schon erste Einblicke habe. Und ich finde die Sprache sehr schön.
Wie habt ihr im Kurs zusammen Koreanisch gelernt?
Eliana: Mit drei unterschiedlichen Lehrerinnen. Das fand ich sehr gut, weil man nicht den ganzen Tag nur bei einer Lehrkraft Unterricht hatte und es dadurch unterschiedliche Herangehensweisen gab. Wir haben viel mit Dialogen gearbeitet, also Dialoge im Buch gelesen und zum Beispiel einige Teile mit anderen Verben ausgetauscht und darüber das Konjugieren geübt. Es gab auch Hörverständnisaufgaben und kurze Texte, die wir gelesen haben. Zum Abschluss haben wir sogar selber Texte geschrieben, das war schon ziemlich schwierig. Was wir aber auch im Unterricht gelernt haben, waren traditionelle koreanische Lieder, wie Arirang oder die koreanische Nationalhymne. Wenn wir früher fertig waren, haben wir traditionelle Spiele gespielt.
Johanna: Wir haben ein Workbook und noch ein weiteres Buch. Und dann machen wir viel als Gruppe, also die Lehrer sprechen vor und wir sprechen nach. Aber es gibt auch Partnerarbeit, um die Dialoge und die Grammatik einzeln zu üben. Das macht alles viel Spaß.
Sam: Wir haben sehr viel gesprochen und zwischendurch auch geschrieben, vor allem in dem Workbook. Wir haben auch selber Dialoge gemacht, wo wir dann verschiedene Verben eingesetzt haben. Dadurch haben wir die Verben geübt und gelernt, was wir mit dem, was wir schon wissen, machen können. Ich finde gut, dass man im Kurs viel spricht, so lernt man die Sprache – viel, viel Sprechen! Es ist auch eine richtig angenehme Unterrichtsatmosphäre, weil wir ein kleiner Kurs mit nur 14 Leuten sind.
Welche der Freizeitbeschäftigungen hat euch am besten gefallen?
Eliana: Taekwondo, weil die Atmosphäre in der Gruppe ganz besonders war. Taekwondo war auch etwas, was noch keiner von uns vorher gemacht hat, das heißt, alle waren ungefähr auf dem gleichen Stand und konnten sich unterstützen. Auch wie uns der Trainer behandelt hat, wie man sich gegenseitig mit Respekt gegenüberstand und alle den Kampfschrei geschrien haben, das war ganz toll.
Johanna: Die Quizze mit Herrn Kang haben mir sehr sehr gut gefallen. Da gehen wir einfach noch einmal die Grammatik und Vokabeln durch, die wir gelernt haben, um sie zu vertiefen. Ansonsten mag ich, dass wir Sport machen können, also Tanzen und Taekwondo. Und natürlich Noraebang!
Sam: Ich glaube Noraebang hat mir am besten gefallen. Auch wenn wir alle noch nicht so ganz wissen, was wir da singen...solange man die Lieder einigermaßen kennt, kann man ja mitlesen. Ich finde, es macht sehr, sehr viel Spaß, man lernt sich besser kennen und kann sich auch ein bisschen auspowern. Beim Sportprogramm lernt man ja auch immer noch was, aber Noraebang ist dann einfach ein schöner, entspannter Abschluss am Abend.
Möchtet ihr nach diesem Sommer weiter Koreanisch lernen?
Eliana: Ja, auf jeden Fall. Ich habe vorher ein Jahr alleine gelernt, natürlich mit Schule nebenbei eher in den Ferien. Durch den Kurs hier habe ich noch einmal gemerkt, wie groß mein Interesse für Korea und die Sprache wirklich ist.
Johanna: Ja, auf jeden Fall! Der Kurs hat mich wirklich motiviert weiter zu machen.
Sam: Ich mache ja das Auslandsjahr in Korea, deshalb ja, klar! Meiner Lehrerin habe ich einen Kleinen-Finger-Schwur mit dreifacher Versiegelung gegeben, dass ich Koreanisch bis nächstes Jahr halbwegs fließend sprechen werde. Ob ich das schaffe, weiß ich nicht, aber eigentlich muss ich, denn ich nehme einen Kleinen-Finger-Schwur sehr ernst und natürlich möchte ich in Korea auch klarkommen.
Würdet ihr den Kurs anderen empfehlen, die Interesse an Korea und der koreanischen Sprache haben?
Eliana: Ja, weil es sehr motivierend ist, bei der Sprache dabei zu bleiben. Ich habe es selbst beim Alleinlernen erlebt, dass man manchmal keine Lust hat, sich neue Grammatik beizubringen oder Vokabeln zu lernen. Aber hier mit den anderen ist es leichter, sich zu motivieren. Und außerdem noch so viel zusätzlich über Korea zu lernen und mit Muttersprachlern die Aussprache üben zu können, finde ich ganz toll!
Johanna: Ich würde den Kurs auf jeden Fall empfehlen, weil es erst einmal extrem viel Spaß macht hier zu sein. Ich bin auch schon das zweite Mal dabei. Es sind ja nur 14 Tage, aber es ist ein intensives Training und man lernt die Sprache sehr schnell. Ich dachte früher, dass Koreanisch eine schwere Sprache ist, aber wenn man sich erst einmal drauf einlässt, merkt man, dass sie leicht zu lernen ist.
Sam: Auf jeden Fall. Ich finde, es ist ein sehr schöner Einstieg. Wenn man erst einmal in die Sprache hineinschnuppern möchte, ist der Kurs super. Ich habe mir den ersten Teil zum Beispiel selbst beigebracht und da war es schön, dass man im Vorbereitungskurs nochmal alles, was vorher drangekommen ist, durchgehen konnte, um dann richtig in die Sprache einzutauchen.
Interview: Pia Trojan